Nationalpark Sächsische Schweiz | Gründung 1990 | Größe 9.300 ha

Der Nationalpark Sächsische Schweiz besteht aus den Teilflächen Vordere- und Hintere Sächsische Schweiz. Die beiden Teile liegen im Freistaat Sachsen, an der Grenze zur Tschechischen Republik. Die Landschaft ist eine von der Elbe und ihren Nebenflüssen geschaffene Erosionsland- schaft mit senkrechten Felswänden, Felsnadeln und Felsriffen sowie Kuppen und Hängen. Die Schroffheit der Oberflächenformen und starke Höhenunterschiede auf engstem Raum bestimmen den Charakter dieses Nationalparks.

Bedeutung | die Besonderheit dieser Landschaft liegt in der morphologischen Untergliederung in drei Ebenen. Die oberste Ebene besteht aus Tafelbergen, Felsgraten und Zinnen. Dies sind die Reste des einst dort flächendeckenden Sandsteinplateaus. Die mittlere Ebene wurde durch eine flächenhafte ständige Abtragung durch die Tätigkeiten der Flüsse geschaffen. Die unterste Ebene bilden die Schluchten und Täler. Im Gegensatz zu.den trockenen, nährstoffarmen und lichtreichen Bedingungen der obersten Ebene, ist diese unterste Ebene feucht, kühl und schattig. Entsprechend der drei Ebenen mit ihren unterschiedlichsten klimatischen Verhältnissen haben sich eine ganze Anzahl verschiedenster Biotoptypen entwickelt.
Die Sandsteinlandschaft der Sächsischen Schweiz und der angrenzenden Böhmischen Schweiz (Tschechische Republik) ist einzigartig in Europa.

Haupteinfluss | seit dem 13. Jh. wurde der begehrte Sächsische Marmor an vielen Stellen abgebaut. In ganz Europa waren diese Steine gefragt. Vor allem in der Zeit des Barocks lieferten die Steinbrüche längs der Elbe das Material für Bauten wie den Dresdner Zwinger oder das Brandenburger Tor in Berlin. Die intensive Nutzung der Wälder setzte im 16. Jh. ein. Die Wälder verloren durch die Kahlschlagwirtschaft ihr Laubmischwaldgepräge und wurden zu reinen Fichtenwäldern. Gegen Ende des 18. Jh. setzte die touristische Entwicklung ein. Besonders das Felsklettern, das bis heute kaum einen der Felsen unberührt gelassen hat, hat starke Erosionsschäden verursacht.

Schutzzonen | der Nationalpark besitzt drei Zonen. In Zone 1 soll die ungestörte Entwicklung der natürlichen Lebensgemeinschaften gesichert, sowie gestörte Lebensgemeinschaften in natürliche Zustände überführt werden. Zone 2 lässt Waldumbau- und Pflegemaßnahmen zu. Zone 3 umfasst touristisch stark frequentierte Bereiche.

© Ina Schulze Steinen · Hasenberg 13 · D-33100 Paderborn